Es ist November, das Wetter ist wie gewohnt grau und die Absage unserer AIDAnova Premierenfahrt trifft uns wirklich. Zu sehr haben wir uns auf dieses neue Schiff gefreut. Doch AIDA macht uns ein tolles Ersatzangebot und so sind wir auf der Suche nach einer neuen Reise. Die Familienplanung zwingt uns sicherheitshalber eine Reise auszusuchen, die nicht zu weit in der Zukunft liegt und so entscheiden wir uns für die Reise von Mallorca nach Hamburg. 13 Tage auf AIDAmar, die wir erst im vergangenen September lieb gewonnen haben. Neue Ziele stehen auf dem Programm, wir freuen uns auf eine Auszeit aus dem Alltag und hoffen auf den Wettergott… Wir wurden nicht enttäuscht.
- Februar 2019 / Palma de Mallorca
Bereits einen Tag vor dem Start unserer Schiffsreise fliegen wir von Frankfurt aus nach Palma. Bei unserer Reiseplanung spielt unter anderem das Wetter ein Rolle. Wir reisen individuell an und was passiert wenn am Anreisetag Wetterchaos herrscht? Also lieber einen Tag Puffer einplanen und entspannt anreisen. Die Wetterthematik interessiert dann am 15.02. gar nicht mehr. Bei 5 Grad, Sonne und blauem Himmel heben wir in Frankfurt ab und nach einem absolut ruhigen Flug landen wir bei 18 Grad in Palma de Mallorca. Zwei Stunden Flugzeit und man ist vom gefühlten wochenlangen Herbst endlich im Frühling angekommen. Winter? Ist dieses Jahr ausgefallen, also beschwören wir die Frühlingsgefühle hinauf und genießen unsere kurze Taxifahrt nach Palma, genauer gesagt ins Hafennahe Viertel Porto Pi. Der Taxifahrer sucht verzweifelt einen englischen Radiosender, mein Schulenglisch von `99 hatte ihn scheinbar überzeugt das er waschechte Briten transportiert. 30€ kostet die Fahrt und wir erreichen unser Hotel Catalonia. Warum wir dieses Hotel gewählt haben? In erster Linie wegen dem Blick auf den Hafen. Als wir vom Balkon auf den Hafen schauen und zur Begrüßung bereits AIDAsol im Hafen liegt, lobe ich mich selbst für diese Planung, die besser nicht hätte sein können. Aber mal ehrlich, das lohnt sich. Das Hotel wird gerade weiter renoviert, was aber im Tagesablauf nicht stört. Es ist gut ausgestattet und bietet einen zauberhaften Blick, ein wirklich sehr gutes Frühstück und eine Mischung zwischen Aufzug und Gondel, die einen näher in Richtung Zentrum befördert. Eine wirklich originelle Idee, die vor allem unseren Kleinen begeistert. Rund um das Einkaufzentrum Porto Pi gibt es einige kleine Restaurants, Geschäfte und Eisdielen und somit ist für eine Verlängerungsnacht in diesem Teil der Stadt für alles gesorgt.
- Februar 2019 / Palma de Mallorca
Der Tag beginnt mit dem Sonnenaufgang über Mallorcas Küste. Im Hintergrund liegt bereits die AIDAmar. Beim Frühstück blicken wir sehnsüchtig auf den Hafen und die Vorfreude steigt in den Bereich, in dem es am ganzen Körper kribbelt. Siedepunkt – so muss es sein. Vom Hotel bis zur AIDA ist es Luftlinie wirklich nicht weit, allerdings ist der Weg mit Kind und drei Koffer zu Fuß eher eine beschwerliche Wanderung als ein gemütlicher Spaziergang. Also lasse wir uns vom Hotel ein Taxi rufen und fahren für 14€, die es absolut wert sind, direkt ans Hafenterminal. Um 10 Uhr sind wir also endlich da. Wir können direkt einchecken und auf dem Banner vor der Gangway ist es wieder zu lesen: Willkommen zu Hause. Dankeschön, so ist es. Wir betreten das Schiff und ich sauge diesen Duft ein, den ich immer mit Urlaub verbinden werde. Für manch einen mag es nach einer Mischung aus Meerwasser und Desinfektionsmittel riechen, für mich duftet es nach Glück und Erholung. Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Schiff. Für 8€ fährt ein Busshuttle ins Zentrum, aber Palma muss heute auf uns verzichten. Wir genießen die Sonnenstrahlen und den ersten Kaffee in der Ocean Bar. Nach dem Mittagsschlaf wird das Schiff erkundet. Unser Eindruck vom letzten September bestätigt sich: AIDAmar ist eine kleine Schönheit. Abends beim Auslaufen erklingen die typischen AIDA-Songs und im Hintergrund liegt das hell erleuchtete Palma de Mallorca. Wir wechseln von der Romantik dieses Anblicks zur stimmungsvollen ersten Poolparty. Der Kapitän begrüßt auf eine ganz charmante und sympathische Art das Pooldeck und jetzt ist es auch dem letzten Besucher klar: Wir haben Urlaub.
- Februar 2019 / Barcelona
Barcelona – mal wieder. Es hat uns schon einige Male hier her verschlagen. Langweilig wird es bei dieser Metropole sicherlich nicht und wir haben uns für diesen Tag ein Bauwerk vorgenommen, das ich bisher nur von Bildern kenne: Die Sagrada Familia. Spätestens nach dem Buch Origin von Dan Brown war dieser Besuch ein Muss für mich. Wir liegen im etwas abgelegenen Containerhafen und fahren mit dem AIDA Shuttle. Der heutige Transferpreis: 10€ für den Weg zum spanischen World Trade Center und zurück. Zeitersparnis pro Weg, sicherlich 30 Minuten. Kommt auch immer ein bisschen auf den Liegeplatz an. Am World Trade Center starten die Hop on Hop off Touren, bei denen man beliebig oft an sämtlichen Haltestellen ein und aussteigen kann. In den Wintermonaten gibt es zwei Routen die quer durch Barcelona führen. Allerdings dauern die Touren recht lange, wenn man beide Touren fahren möchte ist man gute vier Stunden unterwegs und ist noch an keiner Sehenswürdigkeit ausgestiegen. Sollte man nur einen bestimmten Punkt anfahren wollen sollte man sich überlegen ob man den Preis für 30€ pro Erwachsenem wirklich zahlen möchte. Kinder bis zum dritten Lebensjahr fahren kostenfrei mit. Vom World Trade Center gelangt man nach wenigen Metern direkt auf die La Rambla, die wohl bekannteste Straße Spaniens oder zumindest Barcelonas. Wir wollen es mit den Superlativen ja nicht direkt übertreiben. Mein persönliches Highlight auf dieser Straße ist der Markt St. Josip. Mit Kinderwagen ist dort zwar kaum ein Durchkommen, ansonsten bekommt man hier aber alles was das Genießerherz begehrt. Tapas, Wein, Gewürze und Früchte in einer mit Leben gefüllten Markthalle lassen unzählige Nationalitäten aufeinandertreffen. Es macht Spaß wenn man sich auf das Getümmel in den engen Wegen einlässt. Am anderen Ende der La Rambla liegt der Place de Catalonia, ein weiterer Ausgangspunkt für unzählige Touren und Führungen durch die Stadt. Von hier kostet das Taxi übrigens nur noch 8€ zur Sagrada Familia. Ich freue mich auf dieses Kunstwerk und werde nicht enttäuscht. Das ich alte Gebäude und vor allem Kirchen immer sehr spannend finde führt unweigerlich dazu, das mich dieses Gebäude schwer beeindruckt. Die Bauweise ist aber auch dermaßen außergewöhnlich, das einem die Vergleiche ausgehen. Ich glaube als Schloss in Disneys Unterwasserwelt von König Triton würde dieses Meisterwerk einen berechtigten Platz finden. Nun befinden wir uns aber nicht in einer Zeichentrickwelt, sondern mitten in der Metropole Barcelona und genau diese unwirkliche Tatsache sorgt sehr wahrscheinlich für große Augen bei den Besuchern die sich in Scharen um das Monument versammeln. Wer die Kirche von innen besichtigen möchte muss noch einmal tiefer in die Tasche greifen und zwischen 17€ und 35€ zahlen. Nicht wenig, aber die Haupteinnahmequelle für die Fortsetzung des Baus. Obwohl Barcelona an diesem Tag insgesamt relativ leer ist, ist am Eingang der Sagrada einfach viel zu viel los und wir verzichten auf den Besuch des Inneren. Ein Grund mehr, einmal wieder hier her zu kommen. Wir begeben uns wieder zurück zum Shuttlebus und erfreuen uns noch einmal an den kunstvollen Bauwerken des Architekten Gaudi, die sich über die gesamte Stadt verteilen. Kunstvolle Gebäude statt riesige Betontürme, auch ein Punkt der diese Millionenstadt so sympathisch erscheinen lässt. Beim Auslaufen schauen wir zurück auf die Stadt und erblicken wieder die Sagrada Familia, die mitten aus dem Zentrum ragt. Wundervoll.
- Februar 2019 / Seetag
Langsam wird es hell auf unserer Kabine. Die Vorhänge sind extra nicht ganz zu und so nutzt die Sonne ihre Chance uns mit den ersten Strahlen zu wecken. Höflich bedanke ich mich dafür und gehe zum Balkon. Heute ist Seetag. Keine Wolke am Himmel, dafür verbschiedet sich der Mond allmählich bei der Sonne, die am Horizont langsam aufsteigt. Auf dem Balkon hört man außer dem leisen und gleichmäßig vibrierenden Geräusch der AIDAmar nichts. Unser Schiff gleitet sanft durch die leichten Wellen und außer Meer ist weit und breit nichts zu sehen. Ein ausgiebiges Frühstück mit Meerblick vervollständigt den Start in einen relaxten und ruhigen ersten Tag auf See. Über Tag findet jeder was er möchte. Ruhe, Unterhaltung, Sport. Das Team der AIDAmar hat für jeden etwas zu bieten und wer möchte und einen hat, zieht sich zurück auf seinen Balkon und genießt wie in unserem Fall einmal die Dreisamkeit. Vergessen sind der Trubel der Großstadt. 2.000 weitere Gäste? Fallen hier nicht auf…

- Februar 2019 / Cadiz
Cadiz kennen wir bereits von einer Reise im Jahr 2011. Uns sind die vielen weißen Häuser in Erinnerung. Alles wirkt etwas arabisch angehaucht und das kommt nicht von ungefähr. Griechen, Römer, Westgoten und die Mauren ließen sich hier in der ältesten Stadt Europas nieder. Die älteste Stadt Europas bereisen wir also auch ganz beiläufig bei unserer Tour, eigentlich ein weiterer Höhepunkt dieser Reise der bei Städten wie Barcelona und Lissabon leider etwas untergeht. In Cadiz liegt man direkt im Zentrum der Stadt und so gehen wir auf eigene Faust los und spazieren vom Terminal aus westlich oder einfacher gesagt rechts herum an der Küste entlang. Unser Ziel ist der Parque Genoves. Hier kann man einfach einmal etwas durchschlendern und auch im Februar schon den Charme Südspaniens auf sich wirken lassen. Die Orangen leuchten durch die grünen Blätter und die mosaikverlegten Wege entlang der Küste gefallen auch unserem Kleinen, für den es ständig etwas neues zu entdecken gibt. Am Ende des Parks befindet sich ein Spielplatz, was sein persönliches Entdeckungshighlight ist. Und irgendwie auch unseres, denn eines ist auch klar: Freuen sich die Kleinsten, geht es auch Mama und Papa gut. Außerdem ist es natürlich eine schöne Abwechslung zu den Möglichkeiten an Bord. Vom Spielplatz aus gehen wir in die Straße Benito Perez Galdos. Diese verhältnismäßig breite Straße führt geradewegs zum Torre Tavira. Auf diesem Turm befindet sich die Camera Obscura, die das eigentliche Highlight dieses schmalen Gebäudes ist. Es handelt sich um eine Linse, die weite und ferne Gebäude, Menschen Autos und Tiere auf eine weiße Leinwand projeziert. Man steht also im Turm und verfolgt das Stadtleben Live. Und unweigerlich wird einem Bewusst, dass man vielleicht in der vorherigen oder in der nächsten Vorstellung auch ein Teil dieser Show war. Die 6€ Eintritt sollte man investieren. Sie lohnen sich definitiv. Neben der 10-Minütigen Vorführung, die in Deutsch und Spanisch stattfindet, hat man hier den schönsten Blick über die Stadt. Die höchste Aussichtsplattform von Cadiz befindet sich außerdem Mitten im Zentrum und so kann man im Anschluss an den Besuch durch die vielen engen Gassen spazieren. Für den Nachmittag haben wir uns ein Highlight an Bord unserer AIDAmar gesichert. Als Geburtstagsgeschenk für meine Frau habe ich die Wellness-Suite gebucht. 4 Stunden verbringen wir nun in unserem privaten Wellness-Himmel. Ausgestattet mit zwei Massageliegen, einem Wasserbett, einer Whirlpool-Wanne und einer eigenen Sauna, lässt die Wellness-Suite nichts vermissen, was man zum Relaxen benötigt. Enthalten sind außerdem sämtliche Pflegeprodukte, fruchtiges Peeling und eine Verpflegungsstation mit frischem Obst, Prosecco und Wasser. Wir haben unseren Kleinen natürlich mit dabei und er hat mächtig Spaß am schaukelnden Wasserbett und dem Whirlpool. Wir genießen gleichzeitig einen Saunagang mit Blick auf Cadiz. Urlaub auf dem Schiff bietet einfach alles was man sich für einen gelungenen Urlaub vorstellen kann… Am Abend beim Auslaufen ist die Stadt hell erleuchtet und wir verlassen Cadiz mit dem Gefühl, das man hier gerne wieder einmal her kommt.
- Februar 2019 / 1. Tag Lissabon
Unsere Reise führt uns nun ins nächste Land. Wir besuchen Portugals Hauptstadt Lissabon. Wir haben noch einen halben Seetag, denn erst gegen 13 Uhr passieren wir die Flussmündung des Tejo. Wir fahren unter der berühmten und 3,2 Kilometer langen Brücke des 25. April hindurch. Es ist früher Nachmittag und das Pooldeck ist ordentlich gefüllt. Dieses Highlight möchte sich kaum jemand entgehen lassen. An Deck werden neben portugiesischem Süßgebäck und portugiesischer Suppe natürlich auch diverse Cocktails angeboten und das unterqueren der Brücke versetzt den Großteil der Kreuzfahrer in staunen. Ein besonderer Moment, wenn über solch einem großen Schiff Autos und die Eisenbahn entlangfahren. Unsere weiße Lady liegt direkt gegenüber der Alfama, der Altstadt Lissabons. Neben der wunderbaren Lage erfreuen sich die Gäste auch über die Tatsache das wir hier sogar über Nacht liegen. Viel Zeit also, um Lissabon zu erkunden. Wir verlassen das Schiff und erkunden die Altstadt zu Fuß. Wir quälen uns mit dem Kinderwagen die steilen und holprigen Gassen der Alfama hinauf zu unserem Ziel, der Burg Sáo Jorge. Natürlich kommt man auch hier nicht um den Eintrittspreis herum. 10€ müssen pro Erwachsenem bezahlt werden. Auch hier genießen wir wieder einen 360 Grad Rundumblick über Lissabon. Besonders sympathisch ist die Tatsache, dass man hier oben einige mobile Rotweinverkäufer vorfindet. Warum immer nur Eis und Hotdogs, wenn es auch so geht? Wenn man die hohen Festungsmauern und Türme der Burg besteigen möchte sollte man sich den Rotweingenuss aber für später aufsparen. Auf dem Rückweg halten wir uns am Ausgang der Burg rechts, der uns einen neueren Teil Lissabons führt. Für uns reicht es heute und wir laufen über den Platz Praca de Comercio zurück zum Schiff. Am Abend haben wir eine Einladung des Reiseberaters an Bord enthalten. Der neue AIDA Katalog wird präsentiert und für die Premiere sind wir mit weiteren Rund 150 Gästen in die Wellness-Oase eingeladen. Über freiem Himmel und bei Cocktails und Snacks werden die neusten Routen präsentiert. Auf dem Rückweg über Deck blicken wir auf die beleuchtete Altstadt, die neben dem Schiff langsam zum Mond aufsteigt. Unser Kleiner bekommt davon nichts mehr mit, er schlummert bereits zufrieden auf unserer Kabine.
- Februar 2019 / 2. Tag Lissabon
Durch unseren ersten Besuch im Jahr 2011 und den gestrigen Tag haben wir die Altstadt nun ausgiebig erkundet und so zieht es uns dieses Mal in einen anderen Teil der Stadt. Wir haben einen Ausflug mit dem Anbieter Tours4Cruisers gebucht. Für 19€ machen wir bei dem dreieinhalbstündigen Ausflug mit. Nach einer kurzen Fahrt durch die Stadt kommen wir an unserem ersten Ziel an, dem Turm von Belem. Früher Festung, heute eines der meist besuchtesten touristischen Ziele Lissabons. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zum zweiten Stopp, dem Denkmal der Entdeckungen. Das Denkmal erinnert an die großen portugiesischen Seefahrer und ist optisch einem Schiff nachempfunden. Auf dem Vorplatz befindet sich eine große Weltkarte auf dem Boden, die alle großen Entdeckungen zeigt. Nach unzähligen Fotos geht es weiter zum Hieronymuskloster, oder wie die Portugiesen sagen, dem Mosteiro dos Jerónimos. Ein imposantes Kloster bei dem man kostenlos in die kleine Kapelle kommt. Hier merkt man nun, dass wir an einem der größten Touristenmagneten angelangt sind. Es ist unglaublich viel los und so ziehen wir uns bis zur Weiterfahrt in den Klosterpark zurück, lassen uns auf einer der Bänke nieder und schauen den Wasserspielen des großen Springbrunnens zu. Von hier aus geht es weiter zum Aussichtspunkt Alto do Parque Eduardo VII. Von hier blickt man hinab auf die Neustadt bis hin zum Tejo. Auf dem Rückweg hat man die Möglichkeit in der Innenstadt auszusteigen oder direkt zurück zum Schiff zu fahren. Wir fühlen uns bei diesem Ausflug sehr gut aufgehoben und können den Anbieter mit gutem Gewissen empfehlen. Das trifft sich auch sehr gut, schließlich haben wir für unseren Halt in Ferrol noch einen Ausflug mit Tours4Cruisers gebucht. Um 16 Uhr laufen wir aus Lissabon aus und wir sind für die gleiche Uhrzeit als Suitengäste in die Vinothek eingeladen. Wir werden bei Champagner und Canapes vom General Manager Marcel David begrüßt, der sich mit einigen seiner Offizierskollegen zu uns gesellt und sich unter die Teilnehmer mischt. Für die Uhrzeit, die genau auf das Auslaufen mit Lissabon fällt, gibt es eine Erklärung, die uns sehr freut. Nur beim Auslaufen haben wir die Möglichkeit eine Backstageführung durch den Theaterbereich zu machen. Wir sehen die Umkleiden, gelangen unter die Bühne und in den Proberaum. Hier lasse ich dann auch die Kamera einmal in der Tasche, schließlich ist das hier doch ein recht privater Crewbereich, der auch gerne verschlossen bleiben darf. Dieser Besuch war für AIDA-Fans wie uns aber natürlich ganz besonders toll. Unser Kleiner bekommt dazu noch ein großes AIDA-Clubbi-Kuscheltier geschenkt und schläft nach einem ereignisreich Tag auf dem Arm der Mama ein. Wieder sind alle zufrieden, was möchte man mehr…
Im zweiten Teil des Reiseberichtes geht das Länderhopping weiter. Wir kommen noch nach Nordspanien, England, Holland und zurück nach Deutschland. Und spirituell wird es auch noch….
2. Teil
- Februar 2019 / Leixoes & Porto
Wir liegen heute in Leixoes und nutzen die Gelegenheit für einen Besuch in Porto. Von Porto haben wir schon einiges gehört. Freunde starteten von hier den portugiesischen Jacobsweg, andere machten hier einen Stopp auf ihrer Reise entlang der portugiesischen Küste. Alle berichteten uns, dass es hier „sehr schön“ ist, aber keiner konnte so wirklich sagen was der ausschlaggebende Grund dafür ist. Also wollen wir das selbst erleben. Wir buchen im Vorfeld einen Ausflug über AIDA. Wieder spielt die Zeit für uns eine Rolle. Mit Kind sind die Halbtagesausflüge einfach entspannter. Wir entscheiden uns für den Ausflug „Spaziergang durch Porto“. In der Beschreibung steht „Unebene und zum Teil steile Wege“, also verzichten wir auf den Buggy. Wie ich auf den Gedanken kam, dass der Kleine drei Stunden einfach mal locker und entspannt mit spazieren wird – ich weiß es nicht. Es war auf jeden Fall ganz einfach verdammt optimistisch…
Nach einer halben Stunde Busfahrt erreichen wir unseren Ausgangspunkt für unseren Spaziergang durch Porto. Was direkt auffällt: Es ist hügelig und es ist bunt. Richtig bunt. Schon auf dem Busweg fallen die vielen farbigen Häuser auf und bei genauerem Betrachten sieht man die vielen gefliesten Hausfassaden. Ab jetzt geht es auf und ab durch Porto. Hoch, runter, wieder nach oben. Unser Kleiner hält sich Tapfer. Zumindest die erste halbe Stunde…. Ab dann trägt der Papa. Wir verstehen jetzt was unsere Freunde mit „einfach schön“ gemeint haben. Es ist wirklich schön und wahrscheinlich liegt es an den vielen Farben und den unterschiedlichsten Perspektiven, die man in dieser Stadt geboten bekommt. In dem einen Moment steht man vor dem ältesten Hotel der Stadt und zwei Straßen weiter blickt man von oben hinab auf eben dieses gleiche Gebäude und wundert sich wie man jetzt an diese Stelle gekommen ist.
Wir besuchen den Bahnhof und spätestens hier sagt man: Respekt, was haben sie denn hier hin gezaubert. Die Bahnhofshalle gleicht einem Museum: Die Wände, die Decken, alles ist voll mit Geschichte. Schaut man in Richtung Gleise erkennt man in den bergigen Hängen daneben kleine Wohnhäuser. Das ist schon einzigartig. Der letzte Teil unseres Spaziergangs führt uns durch die urgemütliche Altstadt Ribeira bis hin zum Fluss Rio Douro. Links und rechts von uns sind steile Hügel, darüber führen Brücken mit teils spektakulären Stahlkonstruktionen und wir stehen am Fluss und genießen den Trubel der Menschen. Wir haben Zeit für einen portugiesischen Kaffee und für einen Portwein, der hier natürlich nicht fehlen darf. Unser kleiner Passagier schläft seit einer Stunde auf meinem Arm und ich frage mich wieder wie ich auf den genialen Gedanken kam keinen Buggy mitzunehmen, aber dafür ist es jetzt lange zu spät. Wenn man sich zwischen holprig und hügelig entscheiden muss, denkt besser daran, es ist weniger holprig und der Buggy käme besser voran wie die kleinen Beine der Nachwuchskapitäne. Glücklich und zufrieden der vielen tollen Eindrücke wegen fahren wir zurück zum Schiff. Hierfür fahren wir durch die gegenüberliegende Stadt Vila Nova de Gaia, oder einfach kurz Gaia. Unsere Reiseleiterin gibt uns noch mit, dass das schönste an Gaia der Blick auf Porto ist. Ein bisschen Rivalität gibt es hier also auch und ob der Blick nun wirklich das schönste an Gaia ist, wissen wir nicht. Aber verdammt schön ist er schon…
Wir freuen uns auf das Auslaufen in Leixoes. Das Muschelförmige Hafenterminal liegt neben uns und die Sonne scheint am Horizont. Doch das Wetter dreht und so langsam merken wir, dass wir uns immer noch im Februar im Atlantik befinden. Die Sonne verabschiedet sich und der Blick über den kleinen Hafenleuchtturm hinweg bietet teils spektakuläre Wellen. Wir laufen aus und kaum haben wir die Hafenmauern hinter uns gelassen geht es los. Die Hartgesottenen würden sagen: Endlich Seegang.
- Februar 2019 / Ferrol und Santiago de Compostela
Nach einer sehr welligen Nacht haben wir die nächste Etappe unserer Reise erreicht: Willkommen in Galicien. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen und Santiago de Compostela besuchen. Diese Pilgerstädte muss ich einfach gesehen haben. Den Jacobsweg würde ich irgendwann laufen wollen und lange habe ich mir überlegt, ob ich mir den Moment, das erste Mal die berühmte Kathedrale zu sehen, nicht eventuell kaputt machen lasse wenn ich nun ganz unspektakulär mit dem Bus dorthin fahre. Auf der anderen Seite ist ja der Weg das Ziel und nicht der Anblick der Kathedrale, also ab nach Santiago.
Wir nutzen wieder den Anbieter Tours4Cruisers. Der Ausflug führt uns erst einmal eine Stunde durch die Landschaft Galiciens. Hier merkt man in keinster Weise, dass man in Spanien ist. Die Landschaft erinnert mich vielmehr an unsere Fahrt durch Kanada als an Spanien. Trotzdem hat es seinen Reiz, eben ganz untypisch spanisch. Die Region ist die regenreichste in ganz Spanien und aus diesem Grund weniger touristisch als die Klassiker im Süden des Landes. Wem die Landschaft zu langweilig ist, der schaut auf die Fernseher im Bus und sieht hier deutsche Reportagen über Santiago und den Pilgerweg. Das ist tatsächlich ganz nett und vertreibt die Zeit. Unsere Reisebegleitung informiert uns immer wieder über die Region und erklärt uns die besten Wege zur schönsten Aussicht auf die Stadt. Angekommen, begeben wir uns auf dem direkten Weg zur Kathedrale.
Ich bin wirklich gespannt was mich erwartet und als wir die ersten Blicke auf diese Kirche werfen, werde ich nicht enttäuscht. Da spürt man schon eine kleine Gänsehaut, vor allem wenn man die Pilger sieht, die sich erschöpft aber grinsend auf den Vorplatz setzen und einfach nur glücklich sind, endlich angekommen zu sein. Ich würde lügen wenn ich sage, dass mich dieser Moment nicht etwas berührt hätte. Zurückgekehrt aus der Stille dieses Momentes besuchen wir das Innere der Kathedrale. Leider wird innen gerade sehr viel renoviert und somit fällt auch der berühmte Pilgergottesdienst aus. Dieser findet in einer anderen Kirche nicht unweit der Kathedrale statt. Wir nehmen es positiv: Ein Grund mehr einmal wieder hier her zu kommen. Unser Kleiner zündet noch eine Kerze an. Ein paar gute Wünsche an sein kleines Schwesterchen das gerade auf dem Weg zu uns ist dürfen nicht fehlen. Gänsehaut, da ist sie wieder… Wow, sogar jetzt beim Schreiben noch. Wir setzten uns neben die Kathedrale und genießen einen Espresso. Anschließend gehen wir durch die Stadt auf den nahegelegenen Aussichtspunkt und freuen uns über tolle Fotos. Strahlend blauer Himmel und freie Sicht auf die Kathedrale. Wir haben immer noch Februar und einfach nur Glück. Beim Schlendern durch die Gassen fällt auf, dass sich hier wirklich alles um die Kathedrale dreht, dabei muss sich das schöne Städtchen Santiago de Compostela überhaupt nicht verstecken. Eigentlich ist es hier richtig gemütlich. Bars und Restaurants, kleine Geschäfte, Bäckereien, man kann es hier schon aushalten. Uns holt nun langsam der Hunger ein und wir möchten gerne was typisches, einfaches Regionales essen. Die Seekrake Pulpo ist es nicht, es tut mir leid, aber dafür reicht meine Abenteuerlust nicht aus. Stattdessen gibt es Kalbsbraten und Gemüse für mich und Omelette für meine Frau. Dazu ein Glas Wein aus Nordspanien der, aus meiner Sicht, weder mit den südspanischen noch mit den deutschen Weinen mithalten kann, aber trotzdem lecker ist und in diesem Moment einfach nur passt. So ist das bei Essen und Trinken im Urlaub und so soll es auch sein.
Auf dem Rückweg werden wir wenige Meter vor dem kleinen Hafen in Ferrol hinausgelassen. Wir laufen entlang der kleinen Jachten zu unserer Lady und nutzen nun noch einmal die Gelegenheit: Ab in den Pool! Die letzte Chance bevor wir in kältere Gefilde kommen muss ausgenutzt werden. Wir entscheiden uns aber recht schnell für den warmen Whirlpool und genießen die warme Seeluft. Ist das genial und das um diese Jahreszeit. Um 18:30 Uhr laufen wir aus und auch hier zeigt sich der Wettergott wieder von seiner besten Seite. Der Sonnenuntergang in Ferrol bleibt wahrscheinlich allen Mitreisenden in Erinnerung. Einfach nur „Wow“.
- Februar 2019 / Seetag
Bereits der neunte Tag unserer Seereise und heute steht gerade einmal der zweite Seetag an. AIDA gibt mal wieder alles und sorgt mit einem vielfältigen Programm für jede Menge Abwechslung und Unterhaltung, solange man dies möchte. Wenn nicht, zieht man sich zurück und genießt die Seefahrt. Auch das ist möglich und somit ist für jeden wieder das passende dabei. Ich habe mich für ein Brauseminar im Brauhaus entschieden. Wir sind ungefähr 25 Teilnehmer und der Braumeister erklärt uns allerhand über das Brauen und die verschiedenen Biersorten. Der Workshop ist kurzweilig, es gibt kalte und passende Speisen, sämtliche Biere und eine kleine Führung hinter die Theke in die heiligen Lagerräume des Braumeisters. Über drei Stunden geht diese Veranstaltung und ich empfehle jedem, der sich für Bier und Brauen interessiert, einfach einmal teilzunehmen. Außerdem gibt es noch eine Urkunde in der ich als zertifizierter Bierkenner beschrieben werde und das macht sich auch zu Hause im Partykeller richtig gut. Die 25€ sind sehr gut investiert. Anschließend stellt sich der Kapitän in der Kapitänsfragestunde im Theatrium ganz sympathisch den vielen Fragen der anwesenden Gäste. Abends findet die neue ABBA-Show statt, die zwar weniger knallig als die alte Show ist, aber trotzdem Spaß macht. Voraussetzung: Man hört gerne ABBA. Glück gehabt…
- Februar 2019 / Le Havre & Honfleur
Le Havre, das Tor zu Paris oder der Normandie, liegt direkt an der Mündung der Seine. Der Weg nach Paris ist uns zu weit und da wir Le Havre schon kennen, möchten wir dieses Mal den kleinen Fischerort Honfleur erkunden. Gerade einmal 25 Minuten entfernt und südlich von Le Havre liegt diese kleine Schönheit. Man merkt deutlich, dass man Südeuropa hinter sich gelassen hat und das liegt an diesem Tag keinesfalls an den Temperaturen. Ganz im Gegenteil, auch hier sind es wieder 18 Grad und strahlender Sonnenschein. Nein, vielmehr sind es die Gebäude, die Materialien die hier verwendet werden und die Architektur. Am frühen Morgen sind die kleinen Gassen noch fast leer und beim ersten Blick auf das kleine Hafenbecken Vieux Bassin hat man sich in den süßen Ort verliebt. Wie schön ist das denn? Beim Umherschlendern warte ich regelmäßig auf einen Reiter in Ritterrüstung, der über die groben Pflastersteine galoppiert, aber man ist eben nicht im Mittelalter und auch nicht im Film. Man fühlt sich nur so. Und so öffnen nun die ersten Cafes, Boutiquen und Weinläden.
Nachdem wir den kleinen Stadtkern erkundet haben, zieht es uns hinaus an die Seine zur Atlantikmündung. Das Meer hat sich zurückgezogen und wir spazieren über das sandbedeckte Ufer und den Park Jardin des Personnalités zurück zum Ortskern. Unser Kleiner sammelt Muscheln am Strand und freut sich über den Spielplatz im Park. Wir genießen die Ruhe und die Sonne und machen uns wieder auf den Weg zum Hafen. Nach einer Tasse Kaffee und einem Crepes und gerade einmal drei Stunden Aufenthalt fahren wir zurück zum Schiff. Zufrieden und um einige tolle Eindrücke reicher. Für mich ist Honfleur die beste Adresse für einen Besuch in Le Havre. Mittags hat man noch ausreichend Zeit um Le Havre selbst zu sehen, ich kann diese Kombination nur empfehlen. Vor allem dann, wenn man den weiten Weg nach Paris nicht auf sich nehmen möchte. Am Abend haben wir einen Tisch im Buffalo-Steakhaus reserviert. Wir werden von einer ganz tollen aufmerksamen Bedienung beraten und betreut und genießen das leckere Essen. Bei solch einer langen Tour kann man sich den Besuch ruhig einmal gönnen. Im Vergleich zum Rossini ist es einfach etwas entspannter und auch mit dem Kleinen fühlt man sich hier einfach wohler als im Sternerestaurant.
- Februar 2019 / Dover
Achtung, es wird langweilig: Die Sonne scheint. Unfassbar, nicht mal hier regnet es. Wir beschweren uns natürlich nicht und freuen uns stattdessen auf unseren Besuch im Dover Castle. Wer in Dover einmal in ein typisches Pub möchte gelangt im Zentrum auf der linken Seite der Fußgängerzone ins Eight Bells. Richtig urig, viel Auswahl, typisch britisch eben. Wir fahren mit dem Bus, der vom Hafenterminal regelmäßig in Stadtzentrum und von dort aus zum Dover Castle und den weißen Klippen fährt. Umgerechnet 8€ für den ganzen Tag und so viele Fahrten wie man möchte. Das ist fair und lohnt sich. Wir fahren zum Dover Castle. Der Eintritt ist nicht gerade günstig, aber aus unserer Sicht gerechtfertigt. 25€ zahlt man als Erwachsener, aber im Gegensatz zur Meinung eines enttäuschten Besuchers der am Kassenhäusschen bei diesem Preis abwinkend umdreht, sieht man hier eben nicht nur „ein paar alte Steine“, sondern bekommt wesentlich mehr geboten.
Dove Castle ist die größte Burg Englands und beschreibt im Wesentlichen die Zeit des zweiten Weltkrieges und des Mittelalters. Wir durchlaufen den Eingangsbogen und halten uns rechts in Richtung des unterirdischen Krankenhauses. Heute ist nicht viel Los und wir kommen genau richtig zur nächsten Führung durch die unterirdischen Gänge. Das ist schon beeindruckend, auch wenn die Führung komplett auf Englisch ist, reichen die Eindrücke um zu verstehen um was es genau geht. Nach ca. 20 Minuten ist die Führung vorbei und man gelangt am Ende wieder ans Tageslicht. Mit dem Aufzug oder den Treppen gelangt man wieder nach oben und wird direkt mit einem wunderschönen Blick auf den Hafen und somit auch auf AIDAmar belohnt. Wir besichtigen als nächstes einen römischen Leuchtturm und begeben uns dann auf den Weg zum Hauptturm. Hier wird das Leben im Mittelalter wieder lebendig. Über mehrere Etagen gelangt man bis ganz nach oben. Auf den Etagen gibt es jede Menge Möglichkeiten die Räumlichkeiten von früher zu sehen, auf dem Thron zu sitzen und teils interaktiv die Geschichte zu erleben. Von oben gibt es dann einen 360 Grad rundum Blick von den White Cliffs über Frankreich bis hin zum Landesinnere Großbritanniens. Es gibt außerdem noch ein Cafe, ein Shop, ein Museum und weitre Anlagen zu bestaunen. Ja, der Eintritt ist nicht günstig, aber man wird auch nicht enttäuscht.
Wir fahren anschließend wieder mit unserem Shuttlebus ins Zentrum. Unmittelbar in der Nähe der Bushaltestelle befinden sich ein Burger King und viel wichtiger, direkt daneben diverse Geschäfte wie beispielsweise ein Drogeriemarkt. Perfekt um Windeln und Feuchttücher aufzufüllen. Anschließend geht es zurück an Bord. Viele Gäste befinden sich noch in London und so genießen wir die Leere auf dem Schiff. Unser Kapitän überrascht uns mit der Durchsage, dass wir am nächsten Tag spontan über Nacht in Rotterdam liegen bleiben und erst früh morgens am 01.03. wieder ablegen. Wir selbst haben mit Kind nicht wirklich viel von „Overnight“ Liegezeiten, aber wir haben natürlich nicht vergessen, dass es ohne Kind eine tolle Sache ist, dass Nachtleben des jeweiligen Hafens erleben zu können. Abends wird die AIDAbar zur „Haifischbar“. Reeperbahn ist das Motto und der AIDAmar Offiziers-Shanty-Chor schmettert die bekanntesten Seemannslieder. Es sind nicht nur annähernd alle Offiziere auf der Bühne, sondern auch unser Kapitän. Nah am Gast, das freut die Reisenden und insgesamt ist es wirklich ein unterhaltsamer Abend.
- Februar 2019 / Rotterdam
Wir kommen morgens um 8:00 Uhr in Rotterdam an. Endlich ist das Wetter schlecht. Alles andere hätte uns zu Hause ja auch niemand geglaubt. Aber was heißt schon schlecht, es ist wechselhaft und meistens bewölkt. Der Regen kommt zum Glück selten durch. Heute ist Altweiberfastnacht und in unserer Region ist das nun mal heilig. Es ist auch tatsächlich der einzige winzig kleine Wehrmutstropfen dieser Tour. Das erste Mal seit 18 Jahren fehle ich bei unserer Altweiberfeier in der Heimat. Für Abends ist eine Altweiberfeier im Brauhaus angekündigt und ich bin gespannt, ob ich damit etwas anfangen kann. Aber dazu später mehr.
In Rotterdam liegt man tatsächlich mitten in der Stadt. Der Kreuzfahrtgast weiß das zu schätzen, kurze Wege und alterative Landgänge sind immer gerne gesehen und stehen hier auf dem Programm der meisten Gäste. In wenigen Minuten hat man die Erasmusbrücke überquert und dabei noch einen imposanten und unverbauten Blick auf AIDAmar. Wir steuern auf das Maritim Museum zu und biegen dann nach rechts in Richtung Markthalle ab. Diese Markthalle ist wirklich einen Besuch wert. Bei schlechtem Wetter natürlich eine der beste trockenen Alternativen, aber auch ansonsten Farbenfroh und ein Spaß für Gaumen und Nase. Hier gibt es alles was das Genießerherz begehrt. Käse, Wein, Gewürze, Fisch, Snacks, Kaffee und vieles mehr können hier besichtigt, probiert, gekauft und verzehrt werden. Wir bummeln anschließend durch die Fußgängerzone und ich komme nur mit einem Bestechungskauf um eine Fahrt mit dem Riesenrad herum. Unser Kleiner versteht das Thema „Papa hat doch Höhenangst“ noch nicht wirklich und ist von seinem Spielzeugauto aber dermaßen begeistert, dass ich mir diese Fahrt sparen kann. Wir machen noch einen Abstecher in den kleinen alten Hafen und laufen dann wieder zurück zum Schiff. Rotterdam ist für uns jetzt nicht das große Highlight, aber wenn man sich die schönen Punkte wie Markthalle und alter Hafen aussucht, ist es insgesamt ganz nett.
Am Abend bringen wir den Kleinen ins Bett und begeben uns auf den Weg zum Brauhaus. Was soll ich sagen: Es war echt gut. Auch hier hat die Crew mal wieder vieles richtig gemacht. Das komplette Personal ist verkleidet, unsere beiden männlichen Lieblingskellner aus dem Brauhaus laufen im Dirndl durch die Tischreihen und versorgen, offensichtlich gut gelaunt, die Gäste. Die Musik passt auch und es gibt einige spaßige Aktionen, wie beispielsweise gefüllte Berliner (oder Krapfen, oder Kreppel) für alle, die allerdings vereinzelt auch mit Senf statt mit Marmelade gefüllt sind. Als Entschädigung gibt es ein Maß Bier und die Stimmung steigt noch etwas mehr. OK, es ist jetzt kein Vergleich mit der Party zu Hause, aber die Fastnachtsbegeisterten an Bord kommen eigentlich auf ihre Kosten. Und wer damit nichts anfangen kann geht einfach weiter zu den vielen anderen Möglichkeiten die AIDAmar an diesem Abend bietet. Wie immer für jeden etwas dabei…
- März 2019 / Rotterdam & Seetag
Am frühen Morgen um 7:00 Uhr verlassen wir Rotterdam. Es ist windig und kalt und trotzdem geht es kurz nach draußen um das Auslaufen zu sehen. Nach dem Frühstück geht es erst einmal in den Kids Club. Über den gesamten Tag ist wieder ein großes Programm angeboten und alle Akteure an Bord, ob Gastgeber, Musiker, Trainer oder Offiziere sind auf den Beinen. Gegen Nachmittag steht die letzte Runde Dart für diese Reise an. Anschließend laden die Gastgeber alle Spielteilnehmer, sei es Dart, Boccia, Tischtennis, Shuffleboard oder Volleyball auf ein Glas Sekt in die Anytime Bar ein. Wenn man auf solch einer Reise Anschluss sucht, ist es immer ratsam sich an den Aktivitäten der Gastgeber zu beteiligen. Ich selbst habe regelmäßig Dart gespielt und so nach wenigen Tagen immer wieder Leute über den Tag verteilt getroffen, mit denen man kurz spricht und sich austauscht. Das macht die ganze Reise wieder ein Stück „familiärer“. Wir hatten aber auch einen super Typ als Dart-Leiter, der uns dann auch für den Abend noch mal auf ein Abschlussgetränk in die AIDA Bar eingeladen hat. Dann verabschieden sich außerdem Kapitän Jörg Miklitza, General Manager Marcel David und Entertainment Manager Andreas Schmidt von den Gästen. Zusätzlich wird der Lächelmoment vergeben. Jeder Gast hat die Möglichkeit, seinen schönsten Moment an Bord in Zusammenhang mit einem Crewmitglied schriftlich mitzuteilen und abzugeben. Eine Jury wertet die Momente dann aus und ein Crewmitglied wird ausgewählt und hat einen Wunsch frei. Oftmals handelt es sich hier um einen freien Tag, den der Gewinner dann genießen darf. Die Gewinnerin ist zufällig die nette Bedienung aus dem Buffalo Steakhaus, die uns auch sehr positiv in Erinnerung geblieben ist. Schön, da freut man sich wirklich mit. Der Abend klingt aus und wir gehen müde, aber glücklich ins Bett. Was für eine tolle Reise. So viele Länder, Häfen und Eindrücke. Durchgehend gutes Wetter, eine tolle Crew auf einem wunderschönen Schiff… Unsere 19. AIDA-Reise geht zu Ende und eines steht fest: Es war wieder nicht die Letzte.
- März / Hamburg und Heimfahrt
Am nächsten Morgen verlassen wir das Schiff und holen unsere Koffer im Hafenterminal ab. Wir stehen ein wenig an um in den Shuttlebus zum Bahnhof zu gelangen, aber da wir genügend Zeit mitgebracht haben, macht uns das nichts. Der Heimweg mit der Bahn verläuft, sagen wir mal, vernünftig und so freuen wir uns auch wieder auf zu Hause. Es gibt viel zu erzählen und zu berichten und das Beste ist: In 7 Wochen sind wir ja schon wieder an Bord… 😉