Kreuzfahrten

Warum eigentlich Kreuzfahrt?

Es fällt mir nicht leicht die richtige Einleitung für „dieses Kapitel“ zu finden. Selbstverständlich gibt es die vielen Annehmlichkeiten, wie leckeres Essen, beste Unterhaltung und die Tatsache, dass man sein Hotel in jedem neuen Hafen dabei hat. Reist man mit einer deutschen Reederei, ist zumindest an Bord auch das Thema Sprache sehr entspannt. Man sieht in kurzer Zeit unheimlich viel, hat aber manchmal auch nur ein paar Stunden um eine Stadt, eine Insel oder gar das Land kennenzulernen. Es ist nur ein ganz kleines hineinstechen in die Kulturen und Sehenswürdigkeiten die das jeweilige Ziel zu bieten hat. Über die Vor- und Nachteile kann man sicherlich vortrefflich philosophieren.

Ich habe eine klare Meinung dazu: Für mich gibt es keine schönere Art die Welt zu bereisen.

Diese Meinung hat sich über einige Jahre entwickelt und wie es dazu gekommen ist versuche ich euch mit den nächsten Zeilen zu erklären.

2008 war es geschehen, meine Frau und ich wurden auf eine Dreitagestour mit der AIDAcara eingeladen. Die AIDAcara ist das kleinste und älteste Schiff der AIDA-Flotte. Als wir durch das Hafenterminal gingen und den ersten unbebauten Blick auf das Schiff werfen konnten, waren wir einfach nur überrascht. Die Größe war beeindruckend und das typische Lächeln auf dem Schiff sah wunderschön aus. Die Gänsehaut, die dieser Anblick bei mir verursachte, steigerte sich noch einmal beim betreten des Schiffbauches. Dieses Gefühl habe ich heute noch bei jeder Tour, sobald ich das Schiff für eine neue Reise zum ersten Mal betrete.

Neben dem Betreten des Schiffes ist es aber vor allem das Auslaufen am Abend, das mein Kreuzfahrerherz höher schlagen lässt. Spätestens wenn die Musik aus den Lautsprechern erklingt und wir uns mit dem Schiff von der Pier abstoßen, wird es mir kalt – selbst in der Karibik bei 35 Grad. Es ist einfach traumhaft wenn man den Hafen verlässt und die Lichter an Land langsam kleiner werden. Und zu diesem Gefühl mischt sich dann direkt die Vorfreude auf das nächste Ziel, das man einige Stunden später wieder erreicht.

2010 unternahm ich mit meiner Frau den ersten AIDA-Urlaub alleine. Wir fuhren mit der AIDAdiva durch das östliche Mittelmeer. Waren wir damals noch von der Größe der AIDAcara beeindruckt, so war die AIDAdiva noch einmal eine ganz andere Dimension. Die Möglichkeiten an Bord waren noch einmal vielfältiger und das Theatrium überzeugte uns komplett. Hier war immer etwas los, Shows, Livemusik, direkt angeschlossen die Vinothek in der man sich durch die Weinkarte der ganzen Welt probieren konnte. Es war damals und ist auch heute noch genau unser Ding. Unsere Reise führte uns unter anderem nach Santorin. Wir sind bisher 73 verschiedene Häfen (Stand Feb. 2018) angelaufen, aber Santorin ist für mich bis heute eins der beeindrucktesten Ziele überhaupt. Die steilen Klippen und die typischen griechischen blauen Kuppeln vergisst man nie mehr. Auf dieser Tour machten wir auch in Port Said halt, fuhren von dort nach Kairo und zu den Pyramiden von Gizeh. Ich bin ehrlich: Mir hat dieser eine Tag an den Pyramiden vollkommen ausgereicht, aber ich bin bis heute unglaublich froh, diese außergewöhnlichen Bauwerke einmal live gesehen zu haben.

Zu diesem kaum beschreibaren Gefühl vom Betreten und Auslaufen des Schiffes, kam bei unserer Reise 2010 also noch die Kombination aus den unterschiedlichsten Zielen, die wir dank dieser Schiffsreise in kürzester Zeit erleben durften, hinzu.

Nach dieser Reise war für mich klar, dass auch der nächste Urlaub wieder eine Kreuzfahrt mit AIDA sein sollte. Es passierte plötzlich etwas, das ich bisher nur von meinem Lieblingsfußballverein kannte: Ich begeisterte mich so für diese wunderschönen AIDA-Schiffe, das ich mich seitdem als Fan bezeichne.

2011 wurde AIDAsol in Dienst gestellt und ich begleitete die Baumaßnahmen via Webcam und Berichten von der Kiellegung bis hin zur ersten AIDA-Fanreise, die ich prompt buchte. Von Kiel nach Kiel – ohne ein weiteres Ziel. Das Schiff war das Ziel, anders kann man es nicht sagen. AIDAsol wurde so etwas wie mein „Lieblingsschiff“. Um bei meinem Fußball-Vergleich zu bleiben: Man hält zum Verein, zur ganzen Mannschaft, aber von dem einen Lieblingsspieler kauft man sich vielleicht das Trikot. So ist das bei mir mit AIDAsol.

2011 konnten wir mit wirklich wenig Überredungskunst vier unserer besten Freunde mit auf unsere 4. AIDA-Reise nehmen. Mit AIDAbella ging es unter anderem von den Kanaren über Madeira nach Lissabon, das spanische Festland und nach Tanger in Marokko. Irgendwo auf dem Atlantik, zwischen Madeira und Lissabon, machte ich meiner Frau einen Heiratsantrag und da unsere Hochzeitsreise 2012 mit AIDAluna in die Karibik ging, ist euch damit auch klar, dass sie JA gesagt hatte.

2013 reisten wir wieder mit Freunden. Es ging mit AIDAblu nach Rom. Die historischen Bauwerke und den Petersdom kannte man aus dem Fernsehen und wir standen plötzlich mitten in den Kulissen diverser Lieblingsfilme. Rom würde ich jedem empfehlen, der Lust auf einen Städtetrip und nach Möglichkeit wenigstens drei Tage Zeit hat.

2014 erfüllten wir uns mit einer Reise ab New York einen Traum. Das erste Mal New York, dieser Flair und die Geräusche, die Vielfältigkeit, die Gerüche und die Größe: Es ist bis jetzt meine absolute Lieblingsstadt. Die Tour führte uns nach Bermuda und über die Bahamas nach Miami. Eine Reise vollgepackt mit viel Lebensfreude und Lifestyle. Bei dieser Reise hatte ich das erste mal das Gefühl, das ein Einlaufen in einen Hafen noch viel schöner sein kann als das Auslaufen. Am Ende der 14-tägigen Rundreise kamen wir wieder in New York an. Als wir in der Früh gerade auf die Skyline von New York zu fuhren, ging hinter der Brooklyn Bridge die Sonne auf. Jeder der die Möglichkeit hat, diesen Anblick einmal zu erleben, sollte um Gottes Willen aufstehen: Es lohnt sich.

Im Juli 2015 machten wir unsere bis dahin letzte Schiffsreise zu Zweit. Unser Sohn war schon auf dem Weg und meine Frau durfte auch noch aufs Schiff, was nach der 24. Schwangerschaftswoche nicht mehr möglich ist. Wir fuhren nach Norwegen in die Fjorde bis hoch nach Trondheim. Nach viel Kultur und Sehenswürdigkeiten auf den letzten Reisen gab es dieses Mal die geballten Naturschönheiten zu sehen. Es war der gelungene Abschluss für die vorerst letzte Reise zu Zweit.

Im August 2016 und nach über einem Jahr AIDA-Pause waren wir nun also zu dritt an Bord. Wieder auf AIDAbella, dieses Mal mit einer Tour durch die Adria, mit einem Kleinkind und einem Flug nach Venedig. Und eines vorweg: Es hat alles super geklappt. Seit dieser Tour berichte ich also  von Kreuzfahrten mit Kind, was aus meiner Sicht überhaupt kein Problem darstellt. Es ist anders, aber es ist schön. Im März 2018 steht bereits unsere vierte Kreuzfahrt mit Kind an.

Es sind auch diese ganzen emotionalen Momente, die ich mit meinen Schiffsreisen verbinde. Und das macht das Bild von einem Kreuzfahrt-Fan wahrscheinlich komplett.